Memoria scolastica: eine neue Forschungs-Datenbank in Italien öffentlich vorgestellt

Vom 12.-15. Dezember fand an der Universität Macerata (Italien) die internationale Tagung The School and Its Many Pasts statt. Diese war der Höhepunkt eines Programma di ricerca di rilevanza nazionale (PRIN) zum Thema Erinnerungskultur, Erinnerung und Aufbewahrung schulgeschichtlicher Quellen.

Von besonderem Interesse für die bildungshistorisch Forschenden war dabei die Vorstellung der in diesem Projekt entwickelten Forschungs-Infrastrukturen, die als das hauptsächliche Forschungs-Output des Projektes gelten können. In insgesamt acht untereinander vernetzten Datenbanken (https://www.memoriascolastica.it/banche-dati) sind hier nicht nur schriftliche Quellen, sondern auch so unterschiedliche Teile schulischer Erinnerungskultur wie Pädagogen-Denkmäler, Auszeichnungen (Medaillen oder Diplome) für Verdienste von Schulen und Lehrpersonen, orale Quellen (z.B. Video-Interviews) usw. systematisch erfasst und nach homogenen und stark an bibliothekonomischen Kriterien orientierten Regeln katalogisiert worden. Bei Schrift- oder Druckquellen hat dieses Vorgehen den Nachteil, dass in der Regel das Dokument nicht digital verfügbar ist, man also über die Metadaten nur bis zum Aufbewahrungsort kommt; bei vielen anderen Quellen hat es den Vorteil, dass die Bedeutung dieser Quellen überhaupt erst erkennbar wird. Man denke an Schulszenen in den Illustrationen von Kinderbüchern, oder an Kunstwerke, die jeweils in einer eigenen Datenbank systematisch erfasst sind. Möglich wurde diese sehr breit angelegte Quellenerschliessung nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit der Hochschulen mit den – in vielen italienischen Universitäten existierenden – Schulmuseen, den regionalen Forschungsinstituten zur Bildungswissenschaft (INDIRE) und anderen Akteuren.

Viele Mitteilungen an der Tagung sind bereits unter Benutzung dieser neuen Infrastruktur entstanden, wodurch es möglich war, deren Potential konkret zu erkennen. Die Nachhaltigkeit der neuen Forschungsinfrastruktur scheint übrigens gegeben zu sein: am letzten Tag unterschrieben Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Hochschulen eine Vereinbarung über den gemeinsamen langfristigen Betrieb der Plattform. Für weitere Informationen (in Italienischer und z.T. in Englischer Sprache): https://www.memoriascolastica.it/

Lascia un commento

Il tuo indirizzo email non sarà pubblicato.