Buchpublikation: 1918 in Bildung und Erziehung. Traditionen, Transitionen, Visionen

Andrea De Vincenti
Norbert Grube
Andreas Hoffmann-Ocon
(Hrsg.)

„1918“ bezeichnet mehr als das Ende des Ersten Weltkriegs. Der Jahresbezug begründet
häufig auch bildungsgeschichtliche Narrative. Hingegen fragt der Band nach Gleichzeitigkeiten von Zäsuren und Tradierungen, Brüchen und Kontinuitäten in regionalen, nationalen, europäischen und globalen Perspektiven. Er untersucht vielfältige Paradoxien vermeintlich alter und neuer pädagogischer Kulturen und Praktiken ebenso wie Ambivalenzen der Jugend zwischen Aufbegehren und Anknüpfung an Bildungsideale. Auch die Infragestellung von Schule und Pädagogik, ihre Relegitimierung sowie die Verflechtung von Sozialdemokratie und Sozialismus mit Bildungsreformen und -traditionen werden fokussiert. Damit zielt der Band auf den vielfach beschriebenen «Kampf der Ideologien» in der Zwischenkriegszeit und auf die Zirkulation konkurrierender Wissen, sodass er bildungshistorisch die komplexe Offenheit von 1918 diskutiert.

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Buchpublikation: Pädagogisierung des ‘guten Lebens’

De Vincenti, Andrea, Norbert Grube, Michèle Hofmann und Lukas Boser, Hrsg. 2020. Pädagogisierung des ‘guten Lebens’. Bildungshistorische Perspektiven auf Ambitionen und Dynamiken im 20. Jahrhundert. Bern: Bibliothek am Guisanplatz.

Die Pädagogisierung der Gesellschaft wird in der Gegenwart vielfach offenkundig, etwa wenn Schulen den angeblich richtigen Umgang mit Gesundheit und Medien vermitteln. Mit diesen und anderen Massnahmen sollen Kinder zu einem «guten Leben» befähigt werden. Eine so ausgerichtete Pädagogisierung beschränkt sich aber nicht auf das Kindesalter oder Schulen, vielmehr erfolgt sie an vielfältigen gesellschaftlichen Orten und unter Einbezug von Erwachsenen. Die Pädagogisierung des «guten Lebens» ist weder Signum der Gegenwart noch moderner Gesellschaften, sondern findet sich auch in der Vergangenheit. Hier setzt der bildungshistorische Sammelband an und diskutiert Ausprägungen und Entwicklungen von schulischer und ausserschulischer Pädagogisierung des «guten Lebens» in ihrem Wandel.

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