Gemeinden in der Schul-Governance der Schweiz. Steuerungskultur im Umbruch

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Gemeinden in der Schul-Governance der Schweiz

Steuerungskultur im Umbruch

Herausgeber: Hangartner, Judith, Heinzer, Markus (Hrsg.)

Der Band nimmt am Beispiel der Schweiz die Auswirkungen neuer Steuerungsparadigmen auf die kommunale Gestaltung der Schule in den Fokus. Die Beiträge stellen die Gemeinde ins Zentrum komplexer Verflechtungen zwischen zentraler kantonaler Steuerung und lokaler Schulpraxis. Aktuelle Forschungsergebnisse werden vorgestellt und die Implikationen und Auswirkungen des Wandels schulischer Steuerung diskutiert.

Einleitung: Die Gemeinde in der Educational Governance. 1
Judith Hangartner und Markus Heinzer
Politische Zuständigkeiten für die Volksschule in der Schweiz . 31
Markus Heinzer und Judith Hangartner
Die Bedeutung der Gemeindeautonomie im schweizerischen
Schulwesen. 55
Kilian Meyer
Schulreformen – Zusammenspiel von Kanton und Gemeinden. 77
Stephanie Appius, Amanda Nägeli und Martin Lewa
Gestaltungsspielräume der Gemeinden – Schulsteuerung zwischen
Subsidiarität und Hierarchie. 101
Markus Heinzer
Lokale Autonomie und Milizprinzip unter veränderten Vorzeichen:
Neue Modelle der Gemeinde- und Schulorganisation. 125
Oliver Dlabac
Lokale Schulgovernance im Milizsystem: Erbe ohne Zukunft?. 147
Christina Rothen
Wandel der Laienpartizipation in der Schweiz: Ein Vergleich
der lokalen Governance der Volksschule in der Romandie
und Deutschschweiz. 165
Patricia Anna Buser und Jasmin Näpfli
„Geleitete Schule“ zwischen Profilierung und Vereinheitlichung . 199
Judith Hangartner und Carla Jana Svaton

Schulhausbau in Zürich von 1860 bis 1920 – zwischen
Expertenherrschaft und öffentlicher Kontrolle. 221
Marianne Helfenberger
Kantonale Steuerung der Gemeinde durch die Finanzierung
von Lehrerlöhnen? – Finanzpolitische Aspekte im 19. Jahrhundert. 249
Ingrid Brühwiler
Die Schulleitung zwischen Selbst- und Fremdsteuerung:
Ein Vergleich zwischen Bayern (D) und dem Kanton Bern
(CH) am Beispiel Personalwesen. 277
Doris Ittner
Nachwort: Politische Kultur als Rahmung von Educational
Governance. 307
Moritz Rosenmund

 

http://www.springer.com/de/book/9783658130916

National unity in cultural diversity: how national and linguistic identities affected Swiss language curricula (1914–1961) by Anja Giudici & Sandra Grizelj

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National unity in cultural diversity: how national and linguistic identities affected Swiss language curricula (1914–1961)
Anja Giudici & Sandra Grizelj

 

By the end of the nineteenth century, the relationship between the state, language and schooling had become extremely close: a state was supposed to be “national”, and a real nation was supposed to be monolingual. Following the literature on nation-building, it is because schooling was charged with the task of forming such nations that curricula intended for the great majority of pupils included only one language. The theory of a direct effect of national identity on curricula was elaborated by focusing on the typical monolingual nation-state. This paper discusses the theory from the perspective of a multilingual state: Switzerland. The study’s analysis shows that in the 1914–1945 period the Swiss state’s multilingualism became part of the Swiss national identity and learning another national language became a matter of patriotic education. However, this new conception did not affect all curricula in the same manner. The economic and pedagogical rationales given voice by actors other than the state seem to be equally important factors in explaining the decisions made regarding language curricula as a state’s national identity. Therefore,
warning is given against the assumption that a school’s language policy automatically aligns with a state’s national identity.

http://www.tandfonline.com/eprint/YcWAwCigPN6R734zcBdb/full

Pädagogik und pädagogisches Wissen – Pedagogy and Educational Knowledge

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Andreas Hoffmann-Ocon / Rebekka Horlacher (Hrsg.)

Pädagogik und pädagogisches Wissen – Pedagogy and Educational Knowledge

Ambitionen in und Erwartungen an die Ausbildung von Lehrpersonen – Ambitions and Imaginations in Teacher Education

Der Sammelband zeigt anhand von Regional- und Länderstudien, wie sich im 19. und 20. Jahrhundert in unterschiedlichen Bildungsräumen ein Fach „Pädagogik“ entwickelte und zu einer (wissenschaftlichen) Disziplin der Lehrerbildung wurde.
Leitend ist die Annahme, dass sich sowohl das kanonisierte Wissen als auch die pädagogischen Konstruktionen zum Fach entlang von nationalstaatlichen, kulturräumlichen, regionalen oder schultypenorientierten Traditionen wandelten.
Anhand von vielfältigem Quellenmaterial untersuchen die einzelnen Beiträge, inwiefern unter sich verändernden Rahmenbedingungen an verschiedenen Ausbildungsorten unterschiedliches pädagogisches Wissen erzeugt und vermittelt wurde und mit welchen Argumenten, rhetorischen Figuren, Einsprüchen und Paradoxien sich der über zwei Jahrhunderte sichtbar werdende Tertiarisierungsprozess in der Ausbildung von Lehrpersonen in akademisierungsskeptischen und -affinen bildungspolitischen Milieus vollzog.

Schule, Lehrerschaft und Bildungspolitik um 1800

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Daniel Tröhler (Hrsg.)

Dieser zweite Sammelband im Rahmen der Reihe „Studien zur Stapfer-Schulenquête von 1799“ beinhaltet vierzehn originäre Beiträge zu der 1799 durch den Helvetischen Bildungsminister Philipp Albert Stapfer initiierten großangelegten Schulumfrage.
Gegenüber den Beiträgen im ersten Sammelband „Volksschule um 1800“ konnten diese hier versammelten Studien auf die komplette Edition der rund 2400 überlieferten Antwortbögen der Stapfer-Enquête zurückgreifen (www.stapferenquete.ch).
Der nun vollständig mögliche Zugriff auf die Daten hat dementsprechend umfassendere Forschungsresultate zur Folge und erlaubt repräsentativere Tiefenbohrungen. Noch deutlicher als beim ersten Band vermögen diese Beiträge ein gegenüber der traditionellen Schulgeschichte wesentlich differenzierteres, in vielen Fällen auch korrigiertes Bild der Volksschule um 1800 zu zeichnen.
Studien zur Stapfer-Schulenquête von 1799.
Herausgegeben von Daniel Tröhler, Alfred Messerli, Fritz Osterwalder und Heinrich Richard Schmidt

Schulreform und Reformschule

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 von Hans-Ulrich Grunder:
Wie stehen Schulreformen und Reformschulen zueinander? 
 Der Autor dieses Bandes schildert anhand ausgewählter Schulreforminitiativen und Reformschulgründungen Aspekte des Schulreformdenkens und der Schulreformpraxis seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die jüngste Zeit und illustriert anhand ausgewählter Beispiele für Schulreformbemühungen und Reformschulgründungen im europäischen und US-amerikanischen Raum das neuzeitliche Schulreformdenken und -handeln. 
 Der Autor spielt private Initiativen und staatliches Engagement nicht gegen-einander aus, sondern zeigt Kontinuität und Diskontinuität von Schulreformen und Reformschulen als wechselseitige Verläufe – hinter Schulreformen stehen immer auch Personen und Konzepte, pädagogische Überzeugungen und ,best practice‘-Annahmen.
http://www.klinkhardt.de/verlagsprogramm/4181.html

Bildungsgeschichte. International Journal for the Historiography of Education

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Die Zeitschrift „Bildungsgeschichte. International Journal for the Historiography of Education“ ist nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten jetzt auch online zugänglich. Ab sofort sind sämtliche Ausgaben der seit 2011 erscheinenden Zeitschrift abrufbar.

Die Zeitschrift Bildungsgeschichte / International Journal for the Historiography of Education ist ein zweisprachiges (deutsch / englisch) Forum, das zugleich metatheoretische als auch inhaltliche Diskussionen ermöglichen, verstärken und weiter entwickeln will.

Auf einer metatheoretischen Ebene fördert sie die Entnationalisierung der Forschung und ihrer zentralen Fragen, stellt sowohl historische Großtheorien als auch Epochierungen in Frage und verfolgt die Verbindung historischer und komparativer Forschungsansätze im Feld der Erziehung und Bildung. Auf einer inhaltlichen Ebene konzentriert sie sich auf die Schwerpunkte Aufbau und Entwicklung des Schulwesens, Nationalisierung und Internationalisierung der Bildungspolitik, Wissenschafts-, Bildungs- und Theoriegeschichte seit der Renaissance sowie auf historiographische Fragen.

Bildungsgeschichte / International Journal for the Historiography of Education umfasst die vier Rubriken „Beiträge“, in welcher unterschiedliche thematische Artikel zum Abdruck gelangen, „Diskussion“, in welcher Thesenpapiere oder kurze Beiträge von einer international zusammengesetzten Forschungsgemeinde diskutiert werden, „Rezensionen“, in welcher wichtige Neuerscheinungen kritisch gewürdigt werden sowie eine „Kolumne“, in welcher prominente Gastautorinnen oder Gastautoren während mehreren Ausgaben die Möglichkeit einer „carte blanche“ erhalten.

Das Herausgeberteam ist an der Publikation von Forschungsarbeiten aus dem Kreis von Nachwuchswissenschaftler/innen interessiert; möglich sind auch Gastherausgeberschaften oder Schwerpunktnummern. Manuskripte werden als Word- oder pdf-Dateien an die Redaktion () erbeten. Die Manuskripte durchlaufen ein peer review-Verfahren mit mindestens zwei Gutachten, welche Antrag zur Annahme, Überarbeitung oder Ablehnung stellen.

IJHE: http://www.ijhe.de/#library

Reformierung des Menschen durch Stadtraumgestaltung

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Martin Viehhauser

 

Soziale Verhältnisse über städtebauliche Ästhetik zu steuern, war Anliegen eines sozialpolitischen Handelns, das sich um 1900 formierte und nicht weniger als die »Reformierung der Menschen« (Adolf Weber) zum Ziel hatte. Nach dem Credo kommunaler Instanzen sollte es über die massenhafte Bereitstellung spezifischer Wohnformen wie dem Siedlungsbau und über eine an heimatlichen Werten orientierte Architektur gelingen, insbesondere die Arbeiterklasse zu bürgerlichen Verhaltensweisen zu ›erziehen‹. In einer rational planenden Wissenskultur bildete sich die Überzeugung heraus, dass ›schön‹ gestaltete Stadträume zur Moralisierung gesellschaftlicher Verhältnisse beitragen können und dass Erfahrung die erzieherische Wirkung von Räumlichkeit ermögliche.
Die vorliegende Studie untersucht aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive die moralisch aufgeladenen Auseinandersetzungen um die soziale Stadtentwicklung wie auch ihre Materialisierungen – mit besonderer Berücksichtigung der Stadt Zürich – und entwirft gleichzeitig die erziehungshistorische Darstellung einer Sichtweise, der es darum ging, die Stadt als ›Schule‹ der Gesellschaft zu gestalten. Diese Formung wird als Prozess analysiert, der an den Schnittstellen zwischen wissenschaftlicher Theorie, Expertise und politischem Handeln angesiedelt ist.

Reformierung des Menschen durch Stadtraumgestaltung

Schule zwischen Politik und Ökonomie

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von Carla Aubry

Die aus Steuergeldern finanzierten Schulbudgets stellen heute eine Art Generationenvertrag dar, ohne den das öffentliche Bildungswesen nicht unterhalten werden kann. Dem war nicht immer so. Am Beispiel Winterthur wird deutlich, dass der Wandel der Bildungsfinanzierung vor dem Hintergrund demokratischer Umbrüche erfolgte. Im Laufe der Zeit verloren traditionelle politische Machtverhältnisse an Glaubwürdigkeit, und Partizipationsrechte wurden auf breite Bevölkerungsschichten ausgedehnt. Das schulische Angebot wurde mit entsprechenden Folgekosten verbessert, und die Zuständigkeiten für die Schulen änderten sich. Die Finanzierung schulischer Belange war lange Zeit in lokale Haushalte eingebettet, bevor das Erheben von Steuern gesellschaftlich anerkannt wurde. Dank staatlichem Engagement wurde der Zugang zur obligatorischen Volksschule für alle gleichermassen ermöglicht, ohne dass es zu zentralistischen Lösungen kam. Die Finanzierung von Schulen zeigt sich als gesellschaftliches Phänomen mit ausgeprägten politischen und ökonomischen Bezügen.

 

Carla Aubry: Schule zwischen Politik und Ökonomie

Small Nations and Colonial Peripheries in World War I

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Edited by Gearóid Barry, NUI Galway, Enrico Dal Lago, NUI Galway, and Róisín Healy, NUI Galway

The Educated Subject and the German Concept of Bildung. A Comparative Cultural History.

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Horlacher_Educated Subject

By Rebekka Horlacher

German education plays a huge role in the development of education sciences and modern universities internationally. It is influenced by the educational concept of Bildung, which defines Germany ‘s theoretical and curricular ventures. This concept is famously untranslatable into other languages and is often misinterpreted as education, instruction, training, upbringing and other terms which don’t encompass its cultural ambitions. Despite this hurdle, Bildung is now being recognized in current discussions of education issues such as standardization, teaching to the test, evidence-based policy and high stakes testing. This volume clears up the confusion and misunderstandings surrounding Bildung by examining the origins of the concept and how it has been applied throughout history. It paves the way for educators to fully understand and benefit from this model and all it has to offer.

Schule der Gesellschaft. Wissensordnungen von Zürcher Unterrichtspraktiken zwischen 1771 und 1834.

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Andrea De Vincenti

Die grossen gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen von 1798 Schule der Gesellschaft und 1831 befeuerten Ambitionen auf radikale Reformulierungen der Bildungsprogramme. Zwischen solchen als neue Normen fixierten Ansprüchen und lokalen Praktiken bestanden jedoch Diskrepanzen. Obrigkeitliche oder fachdiskursive Normsetzungen trafen auf lokale sowie regionale Bedürfnisse und Vorstellungen von Schule. In zirkulierenden Aneignungen vermischten sich vor Ort tradiertes und rezipiertes Wissen und es entstanden je eigene Ausprägungen schulischer Praktiken.
Anhand eines reichhaltigen Quellenkorpus, das in der Hauptsache aus Antworten auf Schulumfragen aus den Jahren 1771 und 1799 sowie aus Berichterstattungen von Schulbehörden für das Jahr 1834 besteht, werden mehrere hundert Zürcher Schulen vergleichend in den Blick genommen. Die Autorin zeichnet ein differenziertes Bild schulischer Praktiken am Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert.
Im Ergebnis weist die Studie über das Lokale hinaus regional ähnliche Unterrichtspraktiken nach und zeigt die dahinterstehenden gesellschaftlichen Wissensordnungen auf. Schule zu untersuchen bedeutet daher auch, die Gesellschaft zu untersuchen.

 

Orte der Lehrerinnen- und Lehrerbildung im Kanton Zürich

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Von Andreas Hoffmann-Ocon

Impulsgeber dieses Buches ist die einmalige Zusammenführung verschiedener Lehramtsstudiengänge von der Kindergartenstufe bis zur Sekundarstufe II in Zürich an einem Ort. Wo und wie Lehrpersonen gut und professionell auszubilden seien, sind aktuelle Fragen, die seit dem Beginn der Lehrerinnen- und Lehrerbildung unter staatlicher Aufsicht immer wieder unterschiedlich beantwortet werden. So geraten Neugründungen, Umformungen, Anpassungen, aber auch entworfene und nicht realisierte Ausbildungsstätten sowie -konzeptionen für Lehrpersonen ins Blickfeld, in denen früh Entwicklungen angestossen wurden, die heute in der Reformdebatte um Lehrerbildung als modern gelten. Diese Suche nach der angemessenen Verortung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung erzeugte inhaltliche Spannungsfelder und konkrete Anschluss- fragen, die in diesem Buch – auch mit Bezügen zur Entwicklung in den anderen Kantonen – für eine bildungsgeschichtlich und am Schulfeld interessierte Öffentlichkeit aufgegriffen werden.